Grundlagen der Akupunktur in der TCM
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird der menschliche Körper von einem Netzwerk aus sogenannten Meridianen durchzogen – Energiebahnen, in denen das Qi (Lebensenergie) fließt. Gesundheit bedeutet in diesem System ein harmonischer, ungehinderter Fluss des Qi. Schmerzen oder Erkrankungen entstehen, wenn dieser Fluss gestört oder blockiert ist.
Übersicht: Akupunktur - Knie
Das Knie ist ein besonders anfälliger Bereich für Qi-Stagnationen, da es stark beansprucht wird und viele strukturelle Komponenten (Knochen, Sehnen, Schleimbeutel, Knorpel) auf engem Raum vereint. In der TCM wird das Knie oft mit dem Magen- und Milzmeridian, aber auch mit dem Gallenblasen- und Blasenmeridian in Verbindung gebracht. Beschwerden im Knie können also Ausdruck eines Ungleichgewichts entlang dieser Bahnen sein.
Bei der Akupunktur werden feine Nadeln in spezifische Akupunkturpunkte gestochen, die auf den Meridianen liegen. Diese Punkte können sich direkt am Knie befinden, aber auch an entfernten Stellen wie dem Unterschenkel, der Hand oder sogar dem Kopf – je nachdem, welche Meridiane betroffen sind.
Wie wirkt der Nadelreiz?
Moderne Forschung ergänzt die TCM-Perspektive durch physiologische Erklärungen:
Nervenreize: Die Nadeln stimulieren sensorische Nervenfasern, was zur Ausschüttung von Endorphinen (körpereigene Schmerzmittel) führt.
Durchblutung: Die lokale Mikrozirkulation wird verbessert, was Entzündungen hemmen und Heilungsprozesse fördern kann.
Muskelentspannung: Verspannte Muskeln rund ums Knie lockern sich, was die Beweglichkeit verbessert.
Zentrale Effekte: Über das Rückenmark und das Gehirn werden schmerzlindernde und entspannende Reaktionen ausgelöst.
Ganzheitlicher Ansatz
Ein zentrales Prinzip der TCM ist, dass das Knie nicht isoliert betrachtet wird. Die Behandlung zielt darauf ab, den gesamten Energiefluss im Körper zu harmonisieren. Deshalb werden oft auch Punkte außerhalb des Knies behandelt – etwa am Bauch oder an der Hand – um das Qi entlang des betroffenen Meridians wieder in Bewegung zu bringen.
Warum Körperakupunktur mit Moxibustion besonders wirksam ist
Die Kombination aus klassischer Akupunktur und Moxibustion – also der gezielten Wärmeanwendung über den Akupunkturpunkten – ist in der TCM ein bewährtes Duo. Moxa (getrocknetes Beifußkraut) wird über oder auf der Nadel abgebrannt und erzeugt eine tiefgehende, durchdringende Wärme.
Krankmachende Faktoren werden so aus dem Gelenk buchstäblich vertrieben (häufige Ursache bei Arthrose in der TCM), die Durchblutung fördert, Qi und Blut bewegt und entzündungshemmend wirkt. (Den Erfolg kann Ihnen natürlich niemand versprechen; was ihnen ihr Arzt aber versprechen kann, ist: Das bestmögliche zu tun.)
Gerade bei chronischen Kniebeschwerden, die mit Kältegefühl, Steifheit und dumpfen Schmerzen einhergehen, ist diese Kombination oft der Schlüssel zur nachhaltigen Besserung. Studien zeigen, dass Moxibustion in Kombination mit Akupunktur mindestens so wirksam ist wie medikamentöse Therapien – teils sogar überlegen. Akupunktur ist auch eine gute Ergänzung zu anderen Therapien und manchmal auch nach Knie-TEP (Knie-Prothese), wenn sich die Heilung verzögert.
Auch Knie-TEPs haben nur eine beschränkte Lebensdauer, daher ist es zudem ratsam, eine solche Operation wenn sinnvoll und möglich in höherem Lebensalter machen zu lassen, um sich einen möglichen späteren Wechsel zu ersparen.
Sollte Sie nicht allzu weit von meiner Praxisklinik entfernt wohnen, dann kennen sie womöglich ja jemanden, der schon wegen eines Kniegelenkes bei uns erfolgreich in Akupunktur-Behandlung war.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information über ein Gesundheitsthema, nicht der Beratung im Falle individueller Anliegen. Diese Informationen sind nicht als Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen oder Selbstdiagnosen vorgesehen. Der Autor geht davon aus, daß bei gesundheitlichen Beschwerden ein Arzt konsultiert wird und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen. Medikamente werden - sofern möglich - so allgemein und umgangssprachlich wie möglich beschrieben, die Nennung von Wirkstoffnamen ist keine Werbung für ein Präparat, sondern dient nur der allgemeinen Verständlichkeit. Der Artikel ist keinerlei Heilversprechen. Siehe auch (Hinweis_Gesundheitsthemen)
Ersteller: Dr. Thomas Braun B. AC. (für Adresse bitte hier klicken)
D-92444 Rötz / Cham, Böhmerstr. 21, Tel.: 09976/1206
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